Unser Schulleben
Der Kursunterricht
Der Deutsch- und Mathematikunterricht wird u. a. in Form eines Kursunterrichts durchgeführt.
- Zeit: täglich von 8:45 – 9:30 Uhr
- Kommunikation/Deutsch: Montag, Mittwoch, Freitag
- Mathematik: Dienstag, Donnerstag
Dabei handelt es sich um die Vermittlung von Grundlagen, die im Sachunterricht gefestigt, wiederholt und angewendet werden. Ausgangspunkt und begleitender Diagnostikprozess bildet der Begleitbogen jedes einzelnen Schülers, in dem in der Regel halbjährlich sein Leistungsstand erfasst wird. Auch innerhalb eines Schuljahres kann ein Schüler bei großen Entwicklungsfortschritten in den nächsthöheren Kurs aufrücken. Für jeden Kurs stehen ein oder zwei Lehrer zur Verfügung. Verantwortlich ist der Kursleiter. Dieser organisiert den Kursunterricht. Innerhalb des Kurses wird in homogenen Kleingruppen und in Form von Einzelförderung unter Einbeziehung aller Lehrer, pädagogischen Unterrichtshilfen, Praktikanten und der Bundesfreiwilligen gearbeitet.
Es existieren an der Schule folgende Kurse:
Förderkurs:
Basale Stimulation
Förderung der Wahrnehmung (visuell, taktil, auditiv, kinästhetisch, vestibulär)
Bewegungsförderung (Grob- und Feinmotorik)
Musiktherapie
Grundkurs 1 Deutsch / Kommunikation Ansprechen aller Wahrnehmungskanäle Arbeit über den Körper Rhythmik Sprechanlässe Situationslesen Bilderlesen
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Grundkurs 1 Mathematik Relationen Ordnungsbegriffe räumliche Beziehungen Körperbeziehungen Objektbeziehungen Menge bis 6 / praktische Arbeit Kreis, Dreieck, Viereck, Würfel Tagesablauf |
Grundkurs 2 Deutsch / Kommunikation Ansprechen aller Sinneskanäle Arbeit über den Körper Rhythmik Sprechanlässe Situationslesen Bilderlesen Ganzwort Laute: O, o, / M, m / I, i / A, a |
Grundkurs 2 Mathematik Menge bis 12 Einführung der Operationszeichen Abstraktion Anschauliche Addition und Subtraktion Rechnen ohne Zehnerübergang Einstellen der vollen Stunden Kennenlernen der Geldmünzen und Scheine bis 10 |
Lesen 1 Ganzwortlesen Silben Signalwortlesen Laut-Buchstabe-Zuordnung Sprechanlässe Lernen mit allen Sinnen |
Mathematik 1 anschauliche Arbeit ZR 20 Rechnen im ZR 20 Automatisierung im ZR 10 Einstellen der vollen und halben Stunden Geldmünzen und Scheine bis 20 |
Lesen 2 Silben zu Wörtern Silben wortweises Lesen einfache Sätze mit Sinnentnahme Schreibanlässe Namenwort-Zuordnung |
Mathematik 2 anschauliche Arbeit im ZR 100 automatisiertes Rechnen ZR 20 Rechnen mit Zehnerzahlen volle, halbe, viertel Stunden Geldwerte bis 100 Viereck, Dreieck, Kreis, Kugel, Würfel, Quader |
Lesen 3 Um- und Zwielaute silbenweises Lesen Konsonantenanhäufung kleine Texte mit Sinnentnahme Grammatik |
Mathematik 3 Rechnen im ZR 100 Anbahnung des Zehnerübergangs volle, halbe, viertel Stunden Körper und Flächen in geometrischer Darstellung |
Lesen 4 Silbenlesen Ganzwortlesen grammatische Regeln Satzzeichen Schreibanlässe
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Mathematik 4 WH im ZR 100 Rechnen im ZR 100 Orientierung im ZR 1000 Rechnen mit Hunderterzahlen Zuordnung: HZE Fünf-Minuten-Schritte Geldwerte gemischt Körper und Flächen |
Lesen 5 Leseanlässe zur Motivation Schreibtraining Grammatische Zusammenhänge Lesen mit Sinnentnahme Lesetraining Satzzeichen
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Mathematik 5 Rechnen im ZR 1000 schriftliche Rechenverfahren Multiplikation/Division Zuordnung THZE Fünf-Minuten-Schritte Geldwerte Geometrische Darstellung von Flächen und Körpern |
Lesen 6 Lesen über praktische Anlässe Training logisches Denken Anwendung von Lesetechnik Grammatik Rechtschreibung Schreibanlässe Schreiben und Lesen als Kommunikationsmittel
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Mathematik 6/7 schriftliche Rechenverfahren bis 10.000 / 100.000 Brüche Terme schriftliche Multiplikation und Division Einstellen aller Uhrzeiten Fahrplan Taschenrechner Flächen und Körper Schrägbild Würfel und Quader Zeichnen mit Geodreieck Gewichte und Längen parallele und senkrechte Gerade |
Der Projektunterricht
Das Arbeiten an Projekten für interessierte Schüler findet eingebunden in den Vorhabenunterricht statt. Dabei ist der Weg als auch das Ergebnis das Ziel des projektbezogenen Lernens. Es wird besonderer Wert auf Kreativität und Selbstständigkeit bei der Umsetzung gelegt. Im Gegensatz zu anderen Lernformen vollzieht sich das Lernen mehrschichtig und im handelnden Arbeiten durch die Schüler. Diese kennen das Ziel des jeweiligen Projektes und nehmen an der Planung der einzelnen Schritte ebenso teil, wie an der Durchführung der individuellen Arbeitsaufgaben. Somit erreichen sie ihr Ziel durch selbstständiges Handeln und erkennen die Notwendigkeit der Einhaltung von Handlungsabfolgen.
Beispiele für den Projektunterricht an unserer Schule sind:
- Schülercafé
- KETOWE
- Schülerzeitung
- Gestaltung der Schule entsprechend der Jahreszeiten
- Gestaltung des Schulnamens aus Ton u.v.m.
Die Arbeit in den Berufsbildungsstufen
Unsere Schule organisiert und integriert praxisbezogene Lernangebote zur systematischen Berufsvorbereitung. Alle Schülerinnen und Schüler durchlaufen alle Lernangebote und werden in ihrem Übergang Schule – Beruf/Erwerbstätigkeit zielgerichtet begleitet. Entsprechend den Kompetenzen, der Leistungsfähigkeit und persönlichen Qualifikation wird dies in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM Spreewald-Werkstätten) oder auch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt in Form einer unterstützenden Beschäftigung realisiert. Seit Januar 2011 steht uns für alle Fragen der beruflichen Begleitung, Vorbereitung und Beratung neben der Arbeitsagentur auch der Integrationsfachdienst zur Seite. Durch vielfältige Arbeitsbereiche, die sich im schulischen Kontext ergeben, ist es möglich, vielfältige Basisfähigkeiten wie Sachkompetenz, Methodenkompetenz, personale und soziale Kompetenz zu entwickeln, zu fördern oder zu erweitern. Die Jugendlichen der Berufsbildungsstufen werden auf ihre zukünftigen Lebensbereiche Arbeitswelt, Wohnen, Freizeit und gesellschaftliche Beziehungen vorbereitet. Echte Lebenssituationen dienen als Lernanlässe. Die Schule als Lebensraum gewährt einen Tagesablauf, der Versorgungs-, Arbeits-, und Erholungsphasen gewährleistet. Dies erfordert eine langfristige Planung, um kontinuierliches Arbeiten zu gewährleisten. Dabei wird Einseitigkeit vermieden, denn ein ausgewogenes Angebot ist vorhanden. Dies ist nur erreichbar durch den effektiven Einsatz aller Kollegen. Wir arbeiten in einem situationsorientierten Unterricht, der projektartig durchgeführt wird. Geographische, historische und gesellschaftliche Themen werden beleuchtet. Auch die Förderung der Kulturtechniken verbleibt in der Unterrichtsarbeit in den Berufsbildungsstufen, wird von den Schülern gut angenommen und macht sehr viele Lernerfolge sichtbar. Ebenfalls werden Sachthemen behandelt. Themen aus der unmittelbaren Umgebung und Projekte, die Jugendliche und Erwachsene im Besonderen interessieren, erweitern das Wissen der Schüler. Erkundungen, Exkursionen und Wandertage werden genutzt. In Projektwochen fertigen die Schüler Waren an, die auf Basaren verkauft werden. Der Erlös kommt der Schule zugute. Die Schüler der Berufsbildungsstufe absolvieren einmal im Jahr ein Praktikum. Die Dauer des Praktikums wird für jeden Schüler individuell festgelegt. Im Höchstfall sind dies drei Wochen. Das Praktikum wird nach Absprache in der wohnortnahen Werkstatt für behinderte Menschen oder auf dem öffentlichen Arbeitsmarkt durchgeführt.
Das Schülercafé
Seit März 2003 führen Schüler der Berufsbildungsstufe unter Anleitung erfahrener Pädagogen an unserer Schule ein Schülercafé. Einmal in der Woche können sich die Schüler und Lehrer unserer Schule im gemütlich gestalteten Café- Bereich des Speiseraumes in lockerer Atmosphäre treffen und bewirten lassen. Alle Speisen und Getränke sind für einen kleinen Preis zu haben und dass diese frisch angefertigt sind, versteht sich von selbst. Um ein vielfältiges Angebot zu sichern, arbeitet das Schülercafé eng mit der Arbeitsgemeinschaft „Kochen und Backen“ zusammen. Selbstverständlich wird das Café auch zu besonderen Anlässen genutzt. So werden Gäste unserer Schule und Besucher der alljährlich stattfindenden Schulfeste kulinarisch versorgt. Auch Geburtstagsfeiern der Schüler und Veranstaltungen der Lubolzer Bewohner können im „Schnatterstübchen” gestaltet werden. Durch ihre Tätigkeit im Schülercafé erhalten unsere Schüler der Berufsbildungsstufen einen praktischen Einblick in das Arbeitsleben der Erwachsenen im Bereich der Gastronomie. Sie erwerben Grundkenntnisse der Planung, des Einkaufes, der Speisenzubereitung und des Verkaufs. Zugleich werden die dekorative Gestaltung der Tische und die freundliche Bedienung der Gäste geübt. Besonders groß geschrieben ist die Hygiene am Arbeitsplatz! Alle Schüler des „Schnatterstübchens” haben eine “Dienstkleidung” und sind im Besitz eines Gesundheitspasses nach dem Infektionsschutzgesetz.
Schülerfirma KETOWE
Kreativ- Ton- Werken
Die Schülerfirma „KETOWE“ wurde im Juni 2005 mit Unterstützung der Servicestelle Schülerfirmen „Kobra.net“ (Kooperative Schülerfirmen in Brandenburg) und den Schülern der Berufsbildungsstufen unserer Schule gegründet. Mit der Schülerfirma möchte die Schule einen wichtigen Beitrag für ihre Schüler auf dem Weg ins Leben leisten. Mit pädagogischem Geschick und fachlicher Kompetenz begleiten die Pädagogen unserer Schule die Schüler der Berufsbildungsstufen in ihrer vorberuflichen Ausbildung. Die Schüler erhalten Einblicke in die Funktionen, Arbeitsweisen und Aufgaben einer „Firma“ als Erwerbsarbeit und werden so auf die Arbeit in der Werkstatt für behinderte Menschen oder den freien Arbeitsmarkt vorbereitet. Sie wenden dabei ihre bisher erworbenen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten an und stärken so ihr Selbstwertgefühl. Bei öffentlichen Veranstaltungen und Teilnahmen an überregionalen Messen fand die Schülerfirma regen Anklang und konnte somit unsere Schule positiv in der Öffentlichkeit vertreten. In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Produkte in den Fachbereichen Kreatives Gestalten, Ton und Keramik, Seidenmalerei und Holzbearbeitung hergestellt. Bei Schulfesten und anderen Veranstaltungen werden die Arbeiten den Besuchern und Eltern zum Kauf angeboten. Die Finanzen werden über den Förderverein der Schule reguliert. „Die schönste Belohnung für unsere Arbeit sind die gemeinsamen Höhepunkte und die Anerkennung in der Öffentlichkeit.“ (Marcel, Mitarbeiter der Schülerfirma KETOWE)
Die Schülerzeitung
In unserer Schule arbeitet eine Schülergruppe aktiv an der Herausgabe einer regelmäßigen Schülerzeitung. Dazu treffen sich die Schüler einmal wöchentlich in der AG „Mediengestaltung“ und individuell in den Zeiten des Deutschkurses. Es wird recherchiert, fotografiert, interviewt, geschrieben und gestaltet. Die Arbeit erfolgt hauptsächlich am PC und fördert somit gleichzeitig die Fähigkeiten im Schreiben und Gestalten am Computer. Die Erarbeitung einer Schülerzeitung ist eine komplexe Aufgabe, um das Schulleben regelmäßig zu dokumentieren und publik zu machen. In erster Linie ist unser Projekt darauf ausgerichtet, ein Produkt von Schülern für Schüler herzustellen. Die Schülerzeitung ist ein wichtiges Kommunikationsmittel. Mit der Herstellung und Herausgabe einer eigenen Zeitung sollen die Schüler lernen, dass 1. die Darstellung von Sachverhalten und eigenen Meinungen in der Schriftform die sichere Anwendung der Muttersprache bedingt, 2. die Äußerung von Sachverhalten oder Vermutungen die Pflicht zu sorgfältiger Recherche voraussetzt, 3. die Gestaltung einer Zeitung Kenntnisse für ein ansprechendes Layout unverzichtbar macht. Des Weiteren sollen die Schüler die Erfahrungen machen, dass die Herstellung einer Zeitung einen ausgeprägten Teamgeist voraussetzt, Eigenverantwortung erreicht werden muss, damit abgesprochene Themenbeiträge, Länge und Gestaltung der Artikel und Terminabsprachen eingehalten werden. Das Ergebnis eigener Arbeit in den Händen halten zu können und zu wissen, dass dieses Produkt von vielen Menschen in Augenschein genommen wird, diese Selbsterfahrung bedeutet gleichzeitig die Förderung einer ausgeprägten Eigenmotivation. 2007 und 2008 erhielt unsere Schülerzeitung den 1. Preis und 2017 den 3. Platz auf Landesebene in der Kategorie „Förderschulen“. Im Juni 2008 erhielt die Schülerzeitung einen Preis, der bundesweit ausgeschrieben wurde. Finanziell unterstützt wird die „Schülerzeitung“ von der Sparkasse, dem Schulförderverein und dem Schulträger des Landkreises Dahme-Spreewald.
Therapieangebote
Der Unterricht an unserer Schule erfolgt therapieimmanent. Folgende Angebote können genutzt werden, wenn vom Hausarzt oder einem Facharzt das Rezept vorliegt.
Physiotherapie
Schüler mit cerebralen Bewegungsstörungen und Störungen in der Grobmotorik oder Psychomotorik nehmen ein- bis zweimal in der Woche an der Physiotherapie teil. In Zusammenarbeit mit dem Klassenlehrer gelingt mit Hilfe der Physiotherapie die Überwindung der frühkindlichen Reflexe bei cerebralparetischen Kindern, der Aufbau der Muskulatur zur Vorbeugung gegen Kontrakturen oder ein Training aller Wahrnehmungsbereiche bei schwerstbehinderten Kindern.
Logopädie/Sprachförderung
Einmal in der Woche erhalten sprach-, sprech- und stimmauffällige Kinder ein zusätzliches Sprachförderungsangebot. An die Diagnostik schließen sich gezielte Übungen an, die das Kind oder den Jugendlichen ermutigen, weiter an seinem Problem zu arbeiten. Dies erfolgt in Absprache mit dem Klassenlehrer. Im Vordergrund stehen vor allem die Lautanbahnung, die Erweiterung des Wortschatzes und die Behebung grammatischer Schwierigkeiten.
Ergotherapie
Schüler mit Störungen in der Grob- und Feinmotorik erlernen in der Ergotherapie, mit ihrem Körper umzugehen. Für verhaltensauffällige Schüler werden positive Verhaltensmuster eingeübt sowie Rollenspiele erprobt.
Musiktherapeutische Angebote
Kinder mögen Musik. In der Förderung behinderter Kinder ist es das Ziel, einen Zugang zum Kind zu finden. Musik kann dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Durch emotionales Erleben von Ton, Melodie und Vibration oder durch ein komplexes musikalisches Werk ist es möglich, bestimmte Bedürfnisse bezüglich des Hörens, Sprechens, Sehens und Aktivitäten im Allgemeinen zu erwecken. Es soll eine Brücke zu Kindern gebaut werden, die schwer zu anderen in Kontakt treten. Es wird versucht, innere Blockaden durch Musizieren, Singen und Tanzen zu lösen.